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Dauerausstellung
Die Dauerausstellung des Museums Wurzen erstreckt sich über drei Etagen und gibt einen umfangreichen Einblick in die wechselvolle Geschichte der Stadt an der Mulde.
Begonnen wird dabei mit Zeugnissen der frühen Besiedlung des Wurzener Landes, die über 6000 Jahre zurück nachgewiesen werden kann. Es folgt eine Präsentation alter Handwerkstechniken, wie Bäcker, Kunstschlosser und Schriftsetzer. In der Remise wird die Werkstatt des letzten Wurzener Feilenhauers gezeigt – ein ausgestorbenes Handwerk, welches zum immateriellen Weltkulturerbe gehört.
In der ersten Etage weisen zahlreiche Objekte nach, dass Wurzen während des Mittelalters eine reiche Stiftsstadt war, in der sich Handel und Wissen ausbreitete. Unterbrochen immer wieder von Streitigkeiten zwischen Landes- und Kirchenfürsten, kriegerischen Auseinandersetzungen oder schrecklichen Pestwellen. Auch die Völkerschlacht, die unweit von Wurzen am Rande der Stadt Leipzig tobte, warf ihre Schatten auf die kleine Stadt an der Mulde und hinterließ bei Bewohnern und an den Gebäuden Spuren. Auch über diese Zeit können sich die Museumsgäste hier informieren.
Die farbenfrohen Tapeten- und Teppichmuster stehen symbolhaft für die Epoche der Industrialisierung in der Stadt. Wurzen erlebte eine wahrhafte Blütezeit: Industrie entsteht und bringt ein wohlhabendes Bürgertum hervor, dass in großen Villen lebt, Theater und Bälle besucht und Ausflüge in die Natur an der Mulde unternimmt. Fabrikgebäude werden errichtet und verändern das Gesicht der Stadt. Den Abschluss dieser Etage bildet eine große Abteilung zu Joachim Ringelnatz. Ihm ist ein ganzes Kabinett gewidmet, in dem Gemälde, Zeichnungen und Bücher ausgestellt werden.
Neben diesem Rundgang befinden sich im Arkadengang noch eine Präsentation zur Friseurgeschichte und Spielzeug. Im Kaminzimmer der 1. Etage sowie im Kontor im Erdgeschoss werden dauerhaft Gemälde, Zeichnungen und Aquarelle des Wurzener zeitgenössischen Künstlers Hans-Peter Hund gezeigt.