Das Kulturhistorische Museum Wurzen erhielt ein Porträt von Georg Bötticher (1849 – 1918), dem Vater von Joachim Ringelnatz, als Schenkung durch die Museumsförderung der Fielmann Group AG. Diese unterstützt kleine und mittlere Museen in erster Linie mit Schenkungen und kaufte das Porträt nun für das Museum, für dessen Sammlung rund um Joachim Ringelnatz. Porträtieren ließ sich der in Leipzig lebende Georg Bötticher laut Bildinschrift im Alter von 52 Jahren durch den Maler Otto Sebaldt im Jahr 1901. Das Gemälde stammt aus Familienbesitz und wurde über Ringelnatz' Schwester Ottilie, verheiratete Mitter, mehrfach innerhalb der Familie vererbt und nun zum Kauf angeboten.
Georg Bötticher, der sich früh selbst als Schriftsteller und Herausgeber betätigte, ist für die Stadtgeschichte von Wurzen über Ringelnatz hinaus von Bedeutung, da er als international gefragter Musterzeichner von Tapeten, Teppichen und Möbelstoffen im Jahr 1875 nach Wurzen an die Wurzener Firma August Schütz kam und bis 1888 hier lebte, bevor der gesellige Kreative mit seiner Familie nach Leipzig zog. Bedeutsam ist das Porträt, welches ihn als gebildete Künstlerpersönlichkeit charakterisiert, weil zu den beigegebenen Attributen neben Büchern im Hintergrund auch ein Musterentwurf gehört.
Zur Übergabe erschienen neben Museumsleiterin Claudia Kunde, Dr. Constanze Köster (Fielmann Group), Landrat Henry Graichen und Oberbürgermeister Marcel Buchta.