Wer etwas auf sich hielt und es sich leisten konnte, der beschäftigte im 19. Jahrhundert ein Dienstmädchen, eine Köchin, ein Kindermädchen oder einen Kutscher. Um anderen Menschen zu dienen, ihren Haushalt und ihre
Kinder zu versorgen, strömten insbesondere junge, unverheiratete Frauen zu Tausenden in boomende Großstädte wie Dresden, Leipzig oder Chemnitz. Die häusliche Arbeit und die Lebensbedingungen waren häufig prekär. Die staatlichen und städtischen Obrigkeiten beäugten das sogenannte Gesinde kritisch. Das repressive Gesinderecht, das den gesetzlichen Rahmen für den häuslichen Dienst bot, aber auch das Zusammenleben von Herrschaft und Personal unter einem Dach sorgten im Alltag für einigen sozialen Sprengstoff. Der Vortrag gibt anhand von Fallbeispielen aus verschiedenen Städten Sachsens Einblicke in die Arbeits- und Lebenswelt dieser (fast vergessenen) Erwerbsgruppe.
Eintritt frei, um eine Spende wird gebeten. Aufgrund beschränkter Teilnehmerzahl möchten wir herzlich auf die Möglichkeit einer telefonischen Voranmeldung hinweisen.
Datum:
Mi, 07.11.2023, 18:00 Uhr